Die lang gehegte Hoffnung, dass wirtschaftliches Wachstum durch technischen Fortschritt nachhaltig oder klimafreundlich gestaltet werden kann, bröckelt. Weiterhin scheint ein auf permanente ökonomische Expansion getrimmtes System kein Garant für Stabilität und soziale Sicherheit zu sein. Darauf deuten nicht nur die Eskalation auf den Finanzmärkten und die Schuldenkrisen hin, sondern auch die Verknappung jener Ressourcen („Peak Everything“), auf deren unbegrenzter und kostengünstiger Verfügbarkeit das industrielle Wohlstandsmodell bislang basierte. Zudem nährt die sog. „Glücksforschung“ den Befund, dass Steigerungen des monetären Einkommens ab einem gewissen Niveau keine weitere Zunahme des subjektiv empfundenen Wohlbefindens hervorruft. Folglich ist es an der Zeit, die Bedingungen und Möglichkeiten einer Postwachstumsökonomieauszuloten. Letztere ist das Resultat eines prägnanten Rückbaus arbeitsteiliger, geldbasierter und globalisierter Versorgungsmuster. Stattdessen werden Suffizienz und urbane Subsistenz als Ergänzung eines merklich reduzierten und zugleich umstrukturierten Industriesystems bedeutsam sein. Aus Konsumenten werden souveräne Prosumenten, die mittels reaktivierter Subsistenzressourcen (z.B. Handwerk) zur gemeinschaftlichen Versorgung beitragen. Zudem ist die Postwachstumsökonomie durch Sesshaftigkeit gekennzeichnet, also durch Glück ohne Kerosin.
Im Anschluss:
Anderland
Den Ausklang des Abends gestaltet die Band Anderland. Ihre melodiösen, selbstkomponierten Songs würden wahrscheinlich, wenn man einen Plattenladen betritt, unter der Rubrik Pop/Rock zu finden sein – eine Zeitreise in die 70er.
Asmus Ring: Gesang, Piano
René Blum: Bass, Gesang
Marko Wilhelmy: Schlagzeug
Oliver Jansen: Gesang, Gitarre
Freitag, 26.05.2017
18:00 – 23:00 Uhr
BIS-Zentrum für offene Kulturarbeit e.V.
Bismarckstraße 97–99, 41061 Mönchengladbach
Eintritt: kostenfrei, wir freuen uns über Spenden